Ein Portrait des Siedlervaters

Nikolaus Ehlen wurde am 09. Dezember 1886 als Sohn eines Winzers an der Mosel geboren. Er studierte bis 1914 Philosophie und Naturwissenschaften und promovierte als Dr. phil. ebenfalls im Jahre 1914. Anschließend absolvierte er die Referendarzeit und musste zum Kriegsdienst. Im Jahr 1919 heiratete er Maria Stummel aus Kevelaer. Die Familie hatte acht Kinder und zwei Pflegekinder. Von 1919 bis 1953 war Nikolaus Ehlen Studienrat für Mathematik und Naturwissenschaften in Velbert. Am 18. Oktober 1965 erlag er einem Herzleiden in Velbert wo er auch bestattet wurde.

Schon früh arbeitet er aktiv in der Jugendbewegung und setzte sich für die Überwindung von Völkerhass und Völkerfeindschaft ein. Ein weiteres Ziel bildete die Bodenreform.

Nach dem 1. Weltkrieg versuchte er im Ruhrgebiet die Armut und Wohnungsnot zu lindern indem er Architekten, Fabrikanten und Bürgermeister für seine Pläne begeisterte und mit ihrer Unterstützung für kinderreiche Familien in kleinen Selbsthilfegruppen in Velbert 72 Siedlerhäuser und dann von 1933 bis 1937 nochmals 85 Stadtrand-Siedlerhäuser erbaut wurden.

Nach dem 2. Weltkrieg, als die Städte in Schutt und Asche lagen, hielt er Vorträge über Bodenreform und Siedeln, gründete Siedlergemeinschaften in Selbsthilfe und später Baugenossenschaften und -gesellschaften. So entstanden viele Siedlungen und der Begriff „familiengerechtes Heim“ wurde von ihm erfunden. Er gab eine Schrift »Das familiengerechte Heim« heraus.

Die verschiedenen, durch Dr. Nikolaus Ehlen gegründeten Siedler-Gemeinschaften schlossen sich 1948 zu einem eigenen Verband, dem »Ring Deutscher Siedler« zusammen.

Es entstanden mehr als 6.000 Familienheime und Kleinsiedlungen. Dr. Nikolaus Ehlen wurde bald »Deutscher Siedlervater« genannt.